Experiment 30: Was sind Fingerabdrücke?

In vielen Krimiserien wird der Täter durch seine Fingerabdrücke am Tatort überführt. Aber was sind Fingerabdrücke und wie kommt man da dran?

Experiment 30, Bild 1: Was sind Fingerabdrücke; Material: Papier, eine Tintenpatrone und ein alter Lappen.Was brauche ich?

  • Papier, 
  • Tinte oder Tuschfarbe in Wasser aufgelöst und
  • einen alten Lappen zum drunter legen und Finger sauber machen.

 

Wie lange dauert es?

Circa 5 Minuten.
 

Experiment 30, Bild 3: Was sind Fingerabdrücke?Wie funktioniert es?

Leg als erstes den alten Lappen so aus, dass keine Tinte oder Tusche auf den Tisch tropfen kann. Dann machst Du einen kleinen Tropfen Tinte/Tusche auf Deinen Zeigefinger. Nun verreibst Du die Tinte oder Tusche zwischen Zeigefinger und Daumen, bis sie fast trocken ist. Jetzt den Daumen auf das Papier drücken, ohne dabei zu verrutschen oder zu verreiben. Und das gleiche sofort nochmal mit dem Zeigefinger.

Wenn alles geklappt hat, solltest Du Deinen Fingerabdruck auf dem Papier sehen: die Form Deiner Fingerkuppe mit ganz vielen hellen und dunklen Linien darin.
 

Mögliche Probleme

Ich hatte einige Schwierigkeiten, die richtige Menge Tinte zu finden. Mal war es zuviel und es gab nur einen großen Farbfleck ohne Linien. Mal war es zu wenig, oder schon zu trocken. Dann gibt es gar keinen richtigen Abdruck. Beim dritten oder vierten Versuch ging es dann ganz gut. Also probier‘ ein bisschen und gib‘ nicht gleich auf!
 

Warum ist das so?Experiment 30, Bild 2: Was sind Fingerabdrücke?

Beinahe alle Menschen haben kleine Rillen in der Haut der Fingerkuppen (vor allem bei alten Menschen kann es sein, dass diese Rillen langsam verschwinden). Wenn man jetzt die Farbe auf den Fingerspitzen verreibt, dann verschwindet ein Teil der Farbe in diesen Rillen. Nun macht man den Abdruck auf dem Papier. Die Farbe in den Rillen kommt nun nicht ganz so gut auf das Papier, und das Papier wird an dieser Stelle schwächer oder gar nicht eingefärbt … man hat den Fingerabdruck (das Muster der Rillen) auf das Papier übertragen.
 

Wofür ist das nun gut?

Das Muster, dass die Rillen im Fingerabdruck bilden, ist bei jedem Menschen anders. Das bedeutet, wenn man dieses Bild irgendwo herbekommt und mit den Fingern der Menschen vergleicht, kann man herausfinden, von welchem Menschen das Bild mit dem Fingerabdruck gemacht wurde.

Aber auch das reicht noch nicht für eine Krimiauflösung … schließlich muss der Kommissar ja erst einmal den Fingerabdruck irgendwo herbekommen. Das passiert folgendermaßen: die Haut eines Menschen produziert ständig einen dünnen Schmierfilm. Auch an den Fingern. Wenn man jetzt etwas mit glatter Oberfläche (z.B. ein Glas) anfasst, bleibt etwas von diesem Schmierfilm auf der Oberfläche kleben. Dabei passiert genau das gleiche, wie bei unserem Abdruck: die Rillen werden mit abgebildet.

Das kann man so nur ganz schlecht sehen. Also macht das so: ein ganz feines und dunkles Pulver wird da auf die Oberflächen gepinselt, wo man einen Fingerabdruck vermutet. Wenn einer da ist, bleibt das Pulver am Schmierfilm kleben. Da wo viel Schmiere ist, bleibt viel Pulver, da wo wenig ist, halt weniger. Jetzt nimmt man einen durchsichtigen Klebestreifen und klebt ihn mitten auf den Abdruck. Nun wieder abziehen und auf weißes Papier kleben. Da das Pulver am Klebestreifen haften bleibt, hat man auf dem weißen Papier nun ein Bild vom Fingerabdruck, den man mit anderen Abdrücken vergleichen kann.

Nun kann man also von allen verdächtigen Personen die Fingerabdrücke nehmen und mit dem Abdruck den man z.B. von einem Glas genommen hat, und kann beweisen, wer das Glas in der Hand gehabt hat. Pech hat man nur, wenn derjenige Handschuhe angehabt hat … 😉