Experiment 35: Wie wird aus einem Samen eine Pflanze?

Normalerweise keimen Samen unter der Erde. Da kann man natürlich nicht sehen, was passiert. Also habe ich mir was ausgedacht, wie man doch mal nachsehen kann.
Für dieses Experiment brauchst Du ein wenig mehr Zeit als sonst. Ich habe dieses Experiment nach 10 Tagen abbrechen müssen, da meine Studienobjekte eingegangen sind. Sonst hätte ich das vielleicht noch deutlich länger durchführen können …
 
Experiment 35, Bild 1: Eine Erbse keimen lassen, Vorbereitung.
 

Was brauche ich?

  • Ein klares (und sauberes) Senfglas mit Deckel, 
  • Küchenkrepp,
  • alte Zeitung,
  • Wasser,
  • einen warmen, ruhigen und dunklen Ort und
  • ein paar Samenkörner (Ich habe Erbsensamen genommen, aber Bohnen oder Blumensamen gehen auch. Nur zu klein sollten sie nicht sein, da man sonst nicht viel erkennen kann).

 

Wie lange dauert es?

Ich habe das Experiment nach 10 Tagen abbrechen müssen. Wahrscheinlich kann man es ein paar Monate laufen lassen, wenn  alles gut klappt.

Wie funktioniert es?

Den Küchenkrepp faltest Du etwas weniger breit, als das Glas hoch ist. Dabei solltest Du ihn mindestens doppelt nehmen, sonst kann er später nicht genug Wasser aufsaugen und zum Samen transportieren. Dann kleidest Du die das Glas mit dem Krepp aus, so dass die Wände ganz damit bedeckt sind, aber in der Mitte des Glases alles frei bleibt (schau Dir am besten die Bilder an, damit Du verstehst, was ich meine).

Experiment 35, Bild 2: Eine Erbse keimen lassen, erster Tag.Nun faltest Du die Zeitung genauso breit und machst dann eine Rolle daraus, die so dick ist, wie der Freiraum im Glas. Diese Rolle steckst Du nun in das Glas. Die Zeitung soll den Küchenkrepp an die Glaswände drücken. Nimm also nicht zu wenig.

Jetzt kommen die Samen. Ich habe zwei auf gegenüber liegenden Seiten in das Glas gesteckt. Wenn Du alles stramm genug hast, solltest Du es schaffen, dass die Samen ungefähr auf halber Höhe im Glas so an die Wand gedrückt werden, dass sie nicht weiter herunterrutschen.

Jetzt wird gewässert. Lass einfach Wasser ins Glas laufen (nicht zu schnell, immer nur ein bisschen), bis die Zeitung und der Küchenkrepp sich gut voll gesogen haben. Falls Du zuviel Wasser drin hast, gieße einfach das Glas wieder aus, wenn alles schön voll gesogen ist.

Als letztes machst Du den Deckel auf das Glas und stellst es an einen warmer und dunklen Ort, wo alles ganz in Ruhe weitergehen kann.Experiment 35, Bild 3: Eine Erbse keimen lassen, zweiter Tag.
 

Was wird passieren?

Am ersten Tag wahrscheinlich noch gar nichts. Bei mir fingen die Samen am zweiten Tag an zu keimen. Du kannst jetzt jeden Tag beobachten, wie aus dem kleinen Samenkorn langsam eine Pflanze wird. Normalerweise sollten sich zwei Dinge bilden:

  • eine Wurzel, die nach unten wächst und 
  • ein Keim der langsam nach oben wächst.

Gelegentlich solltest Du den Deckel öffnen, damit neue Luft ins Glas kommt.
 

Warum ist das so?

Ein Samen enthält alles, was es braucht, um eine Pflanze zu werden, außer Wasser. Sobald der Küchenkrepp das Wasser zum Samen transportiert, fällt der Startschuss und der Samen beginnt zu keimen, er bildet eine Pflanze.

Experiment 35, Bild 7: Eine Erbse keimen lassen, achter Tag.Damit das nicht zu früh passiert (zum Beispiel in einem nassen Winter), enthalten viele Samen Stoffe, die man Inhibitoren nennt. Diese Inhibitoren verhindern, dass ein Samen keimt. Diese Stoffe müssen erst durch bestimmte Umwelteinflüsse erst langsam abgebaut werden (zum Beispiel durch Frost), bevor der Keimvorgang beginnen kann.
 

Was kann schief gehen?

Meine Samen waren nicht genug vom Krepp umschlossen, daher haben die frischen Wurzeln nicht genug Kontakt zum nassen Krepp (und damit zum Wasser) gehabt. Daher sind meine Erbsen nach 10 Tagen leider eingegangen.

Wenn der Trieb nach oben lang genug geworden ist, braucht er außer Wasser auch noch Licht. Man sollte also irgendwann den unteren Teil des Glases lichtundurchlässig bekleben und das Glas (ohne Deckel) ins Licht stellen. Soweit bin ich leider nicht gekommen.